Hohe Auszeichnung für die „Feierstarter“: Die Initiative, die 2014 von den Jugendämtern der Städte Eschweiler und Herzogenrath in Kooperation mit der Suchthilfe der Diakonie gegründet worden war, ist jetzt bei einer Feierstunde in Düsseldorf von Landtagspräsident André Kuper mit der Ehrenamtsmedaille des nordrhein-westfälischen Landtages ausgezeichnet worden.
Das Projekt wurde ins Leben gerufen, um über Risiken und Folgen von Alkoholkonsum aufzuklären, ohne den Spaß am Feiern zu nehmen. Ziel ist die Förderung von gesundheitlichem Verhalten bei Jugendlichen im Bereich der Alkoholprävention. Dabei werden nicht Erzieher, Sozialpädagogen oder Jugendamtsmitarbeiter mit der Aufgabe betraut, sondern Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren, die speziell ausgebildet sind.
In Eschweiler gibt es aktuell 15 „Feierstarter“. Sie informieren andere Jugendliche über Alkohol und dessen Gefahren und Risiken und regen dazu an, Einstellungen und Verhaltensweisen kritisch zu hinterfragen - mit dem Ziel, diese im besten Fall zu ändern. Es handelt sich um einen sogenannten „Peer-to-Peer“-Ansatz“. Peers sind eine gleichaltrige Gruppe von Menschen, die durch ihre gleichen Entwicklungsprozesse in einer Beziehung zueinander stehen und sich hinsichtlich ihrer Werte und Einstellungen gegenseitig beeinflussen.
In diesem Sinne können Peers erheblich dazu beitragen, gesundheitsförderndes Konsumverhalten an die Zielgruppe heranzutragen. Das wiederum entspricht auch den gesetzlichen Vorgaben und Zielen: Laut Paragraf 14, Absatz 2, Satz 1, SGB VIII sollen junge Menschen vor gefährdenden Einflüssen geschützt und zu Kritikfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit sowie zur Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen befähigt werden.
Im Karneval, beim Stadtfest und anderen großen Veranstaltungen
Die „Feierstarter“ haben im Karneval, beim Stadtfest und anlässlich anderer großer Veranstaltungen ihren Einsatz und kommen dort mit vielen Jugendlichen ins Gespräch. Mit unterschiedlichen Methoden wollen sie die Vermittlung von Informationen erleichtern. Außerdem sind die Jugendlichen und jungen Erwachsenen daran interessiert, weitere Mitglieder zu werben.
Dieses Engagement hat nun eine besondere Würdigung erfahren. Stellvertretend für alle, die sich in Eschweiler und Herzogenrath in dem Projekt engagieren, nahmen in Düsseldorf acht Jugendliche und junge Erwachsene die Ehrenamtsmedaille entgegen: Firdaws Amidou Issaka, Rabdia Amidou Issaka, Saule Zhenishova, Leonie Kirchner, Niklas Günther, Tamara Hilbig, Michelle Paulußen und Tyler Kloth. Begleitet wurden sie vom städtischen Jugendpfleger Christian Kolf und Sevil Uzungelis von der mobilen Jugendarbeit der Stadt Eschweiler. „Die Verleihung der Ehrenamtsmedaille stellt eine hohe Wertschätzung für unser Projekt dar“, freut sich Uzungelis. „Diese haben wir auch am Rande der Verleihung erfahren. Wir sind sehr viel angesprochen und häufig gelobt worden.“
Der Präsident des nordrhein-westfälischen Landtages verleiht die Ehrenamtsmedaille jährlich. Ausgezeichnet werden Personen oder Gruppen, die sich in besonderer Weise durch ehrenamtliches Engagement für die Demokratie, die Belange ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger oder für das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Die Ehrenamtsmedaille ist mit je 3000 Euro dotiert. Vorschlagsberechtigt sind die Mitglieder des Landtags Nordrhein-Westfalen, aber auch Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern sind möglich. Die Entscheidung trifft eine hochkarätig besetzte Jury.
Das Foto (Quelle: Stadt Eschweiler/Mobile Jugendarbeit) zeigt die „Feierstarter“ und ihre Begleiter nach der Preisverleihung.