Liebe Eschweilerinnen und Eschweiler,
ein Jahr mit vielen Herausforderungen und vielen Ereignissen neigt sich dem Ende zu. Darin unterscheidet es sich nicht von den vorherigen. Gleichwohl werden uns die zurückliegenden zwölf Monate wahrscheinlich nachhaltig in Erinnerung bleiben.
Manche Gründe dafür mögen negativ sein in einer Zeit, in der weiterhin Krieg in Europa und an anderen Orten dieser Welt herrscht, in der die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig sind und in denen der respektvolle Umgang miteinander nicht nur in den sogenannten Sozialen Medien bisweilen verloren zu gehen scheint. Doch es ist an uns als Eschweilerinnen und Eschweilern, dem Negativen etwas Positives entgegenzusetzen und uns Tag für Tag so in unsere Stadtgesellschaft einzubringen, dass diese für Demokratie, Toleranz, Vielfalt, Freiheit, Menschlichkeit und Lebensfreude steht und auch in Zukunft stehen wird. Wir dürfen nicht zulassen, dass eine Minderheit mit ihrer destruktiven Einstellung und ihrem Zerrbild vom Leben die Stimmung der Mehrheit prägt.
Wir sollten die vorhandenen Probleme nicht leugnen, sondern angehen. Zugleich sollten wir aber auch das viele Gute, das es trotz dieser Probleme gibt, nicht verschweigen, sondern es uns immer wieder vor Augen führen und darüber reden. Die Offene Ganztagsschule beispielsweise bietet eine passende Gelegenheit dazu. Wir sind als Stadt Eschweiler gut vorbereitet auf die schrittweise Einführung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz. Trotz der enormen Anstrengungen, die auch weiterhin mit dem Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 verbunden sind, wird der räumliche Ausbau an den meisten unserer Grundschulen bis 2026 abgeschlossen sein. Wir sind mit den Vorbereitungen deutlich weiter als viele andere Kommunen. Darauf können wir durchaus stolz sein. Die verlässliche Betreuung unserer Kinder und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben für uns ganz hohe Priorität.
Deshalb bin ich auch sehr froh, dass nach der Fertigstellung der von der Flut schwer beschädigten Grundschule in Weisweiler jetzt wieder alle Schülerinnen und Schüler im Stadtgebiet unterrichtet werden und in ihr schulisches und soziales Umfeld zurückgekehrt sind. Auch an anderen Stellen machen wir große Fortschritte. Der Architektenwettbewerb für den Neubau der zerstörten Willi-Fährmann-Schule ist im Sommer abgeschlossen worden. Nun geht es in die Detailplanung, bei der die Wünsche und Bedürfnisse der Schulgemeinschaft unmittelbar berücksichtigt werden. Abgeschlossen wird in diesen Tagen auch der Architektenwettbewerb für den Abriss und Neubau des Sportzentrums an der Jahnstraße mit Schwimm- und Turnhalle. Mit dem größten Wiederaufbauprojekt, dessen Umsetzung voraussichtlich rund 52 Millionen Euro kosten wird, geht es ebenfalls erkennbar voran.
Aber auch unabhängig von den Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe gibt es wichtige Weichenstellungen: Das städtische Gymnasium wird ein neues und modernes Nebengebäude an der Gartenstraße bekommen. Dazu hat es auf Basis der bereits erstellten Nutzerbedarfsanalyse und Machbarkeitsstudie zwei Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern von Lehrerschaft, Schulleitung, Schülerschaft, Schulsozialarbeit, Elternschaft und Verwaltung gegeben. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet und die Grundlage bilden für die Planung des Neubaus. Eine ebenfalls wichtige und aufwändige Maßnahme ist die Sanierung der Waldschule, für die eine Machbarkeitsstudie erstellt wird. Auch hier investieren wir erhebliche Mittel in die Zukunft unserer Kinder und Jugend.
Als Verwaltung geben wir unser Bestes, damit Eschweiler in Zukunft lebens- und liebenswert bleiben wird. In den Dienst dieser Sache und des Gemeinwohls stellen sich tagtäglich aber auch unzählige Menschen ehrenamtlich. Die Auszeichnungen zum Tag des Ehrenamtes haben dies wieder eindrucksvoll gezeigt. Die Geehrten stehen stellvertretend für viele weitere Eschweilerinnen und Eschweiler, die unser Zusammenleben mit ihrem herausragenden freiwilligen Einsatz positiv prägen. Dafür möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen.
Auch das kommende Jahr wird uns unter ganz verschiedenen Gesichtspunkten wieder vor Herausforderungen stellen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir diese in Eschweiler gemeinsam bewältigen werden. Gemeinsamkeit ist auch ein gutes Stichwort für die bevorstehenden Festtage. Kommen Sie mir Ihren Liebsten zusammen und gemeinsam zur Ruhe, verbringen Sie eine gute, friedliche und festliche Zeit im Kreise von Familie und Freunden.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen schöne und besinnliche Weihnachtstage und alles Gute für das Jahr 2025.
Ihre
Nadine Leonhardt
Bürgermeisterin