Das Herrenhaus der Burg Nothberg war ein spätgotisches Bauwerk, das im Kern aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammte. Der früheste urkundlich bekannte Besitzer der Burg Nothberg war Edmund von Engelsdorf, der im Jahre 1361 vom Jülicher Grafen mit der Burg belehnt wurde. Aus der Burgherrschaft der Familie Palant stammte die zweiseitig umbaute Anlage aus dem 16. Jahrhundert (Jahreszahl über der Tür im südwestlichen Eckturm: 1555). Einige Details, wie Auslucht, Hauptportal und Säulen im Innern lassen schon den Einfluss der neuen Stilepoche, der italienischen Hochrenaissance, erkennen.
Die zweiflügelige Vorburg verläuft mit ihrem Westflügel parallel zum Außenring der Gesamtanlage, der Südflügel liegt in Richtung Hauptburg. Der Westflügel ist ein aus Backsteinen errichteter Scheunenbau. Der Südflügel mit den Stallungen und einem zweigeschossigen Wohnhaus für den Pächter stammt aus dem späten Mittelalter, wurde aber im 18./19. Jahrhundert wesentlich umgestaltet.
An der südlichen Ecke des Westflügels der Vorburg befindet sich der spätgotische Torbau für die Zugbrücke aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Von der Vorburg führt eine gemauerte Bogenbrücke über den Graben zur Hauptburg, die östlich der Vorburg liegt.
Das Herrenhaus ist nur noch eine Ruine. Von dem dreigeschossigen Bruchsteinbau ist nur noch die westliche Giebelwand mit den beiden Ecktürmen in voller Höhe erhalten. Nord- und Südwand stehen nur noch teilweise aufrecht. Der östliche Teil des Gebäudes ist fast völlig verschwunden.
Das Gebäude besaß ursprünglich einen rechteckigen Grundriss von ca. 28 x 18 Metern. An allen vier Ecken standen Rundtürme. Als die Burg 1829 in bürgerlichen Besitz verkauft wurde, wurde ein Drittel des Mauerwerks des Herrenhauses auf Abbruch verkauft. Die Burg wurde sozusagen als Steinbruch genutzt, was als Erklärung für den heutigen ruinösen Zustandes gilt.