Die Ursprünge der Röthgener Burg, Namensgeberin für den Eschweiler Ortsteil Röthgen, sind uns nicht bekannt. Bei einem Umbau der Burg im Jahre 1855 wurden Mauerreste gefunden, die auf die Karolingerzeit hinweisen.
Die Röthgener Burg ist ursprünglich eine typische, rheinische Wasserburg: Die Hauptburg befindet sich auf einem künstlich angeschütteten Hügel, von der tiefer gelegenen Vorburg durch einen Wassergraben getrennt. Eine Steinbrücke verbindet die Haupt- mit der Vorburg. Die unregelmäßige Form des nördlichen Bruggrabens, der auch heute noch als Weiher vorhanden ist, lässt vermuten, dass hier ursprünglich schon einmal ein Weiher war. Die Hauptburg war vierflügelig um einen Innenhof gebaut, die Vorburg war dreiflügelig und zur Hauptburg hin offen. Doch auch dieser Bau entsprach noch nicht genau dem heute Erhaltenen.
Die ersten Ritter der Röthgener Burg zählten zu den Gefolgsleuten der Jülicher Grafen. So sollte im Jahre 1278 der Ritter van me Roitgen sich einem Kriegszug des Jülicher Grafen gegen Aachen anschließen. Ein Jagdunfall, der die Teilnahme verhinderte, rettete dem Ritter letztendlich das Leben.
Die Besitzverhältnisse der Burg änderten sich durch Heirat und Erbschaft mehrmals. Dem Burgherrn Wilhelm von der Horst zu Hurt wird der Ausbau der Burg im Jahr 1514 (Jahreszahl auf der Wetterfahne eines Turmes) zur heute bekannten Anlage zugeschrieben. Nach dem Geschlecht derer von der Horst fiel das Gebäude durch Heirat an die Herren von Harff und im Jahre 1691 an die Freiherren von Bourscheidt, die das Leben in Röthgen sowohl auf der Burg wie auch im Ort in fast drei Jahrhunderten prägten. Noch heute erinnern die Straßenbezeichnungen „Von-der-Horst-Straße", „Von-Harff-Straße" und „Bourscheidtstraße" an die alten Adelsgeschlechter.
Um das während des Krieges stark zerstörte Haus Rath, ebenfalls zum Besitz derer von Bourscheidt gehörend, zu retten, verkauften die Erben 1949 die Röthgener Burg an die Braunkohle-Industrie AG Zukunft. Im Jahre 1954 kaufte Peter Kugel aus Hehlrath, dessen elterlicher Hof zum größten Teil abgebaggert worden war, die Burg Röthgen samt Ländereien. 1968 begann er unterstützt vom damaligen Stadtdirektor Bernhard Sperlich und unter Leitung des Aachener Dombaumeisters und Stadtkonservators Dr. Hugot mit dem Wiederaufbau.