Propsteier Wald
Der rund 370 ha große Propsteier Wald am süd-westlichen Rand der Stadt Eschweiler ist ein einzigartiger Naturraum und zudem geprägt von einer bewegten Geschichte. Zuletzt war es das belgische Militär, das dort von 1948 bis 1995 ein Instandsetzungs- und Materiallager sowie ein großes Munitionsdepot unterhielt.
Nach Abzug der Soldaten wurde die Liegenschaft gesperrt, auf Grund der umfangreichen baulichen Einrichtungen und zahlreichen Gefahren. Dank der intensiven Kooperation zwischen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), dem Bundesforstbetrieb Rhein-Weser, der Stadt Eschweiler und dem Förderverein Propsteier Wald e.V. konnte ein Teil des Waldes nun für die Naherholung geöffnet werden. Auf rund 4,5 km teils barrierefreien Wegen, die mit blau markierten Holzpfählen gekennzeichnet sind, darf gewandert und geradelt werden. Diese Wege ergänzen ein bereits vorhandenes Wanderwegenetz von rund 3 km. Das Betreten des Waldes abseits dieser ausgewiesenen Wege ist nicht erlaubt; Hinweisschilder weisen darauf hin. Da auf der gesamten Liegenschaft abseits der ausgewiesenen Wege mit Kampfmitteln und Munitionsresten aus dem ersten Weltkrieg zu rechnen ist, wurde zum Schutz der Bevölkerung die Kampfmittel-Verhütungsverordnung erlassen, die entsprechende Schutzmaßnahmen vorschreibt.
Zudem kommt die verhältnismäßig geringe Ausweisung von Wegen dem Naturschutz zu Gute. Wegen der jahrzehntelangen Abgeschiedenheit haben sich viele, teils seltene Arten hier angesiedelt, die besonders störungsempfindlich sind. Um diese zu schützen und dauerhaft am Standort halten zu können, wird die Naherholungsnutzung beschränkt.
Nach dem Rückbau von Wegen und Fundamenten, der in den nächsten Monaten erfolgen soll, wird eine versiegelte Fläche von rund 11 ha renaturiert. Zudem soll das besonders wertvollen Offenland im Zentrum des Waldes wieder gepflegt und damit dauerhaft erhalten werden.