Klimawandel - Klimaanpassung
Der globale Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, auch für uns in Eschweiler. Seit vielen Jahren arbeitet die Stadt Eschweiler an Maßnahmen zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs.
Doch selbst wenn die Menschheit es schaffen würde, ab sofort klimaneutral zu leben und keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr auszustoßen, würden die Durchschnittstemperaturen noch einige Jahrzehnte ansteigen. Dies bestätigt auch der Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC).
Die Auswirkungen dieser Veränderungen sind inzwischen auch in Eschweiler deutlich spürbar: allgemeine durchschnittlich höhere Jahrestemperaturen, mehr und heftigere Niederschläge im Winter, größere Trockenheit und HItze im Sommer, mehr Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Trockenperioden, Starkregen und Hagel oder Stürme.
Daher müssen wir jetzt, zusätzlich zu den kontinuierlichen Bemühungen um eine weitere Verschärfung der Situation, auch mit den Folgen des Klimawandels umgehen und Anpassungsmaßnahmen umsetzen, damit auch in Zukunft Eschweiler eine lebenswerte Stadt sein kann.
Wie sind wir von den Folgen des Klimawandels betroffen?
Inzwischen ist für alle auch bei uns spürbar, dass sich das Wetter und die Jahreszeiten verändert haben und sich - für viele Lebewesen zu schnell - weiter ändern. Wir alle sind in der Lage, uns an veränderte Gegebenheiten anzupassen, doch das braucht Zeit. Lebendige Organismen können mit dem derzeitigen Tempo der Veränderung nicht Schritt halten und leiden daher unter den neuen Bedingungen. Mehr Hitze, Starkregen, lange Trockenperioden, aber auch häufigere Überflutungen sind die am stärksten spürbaren Veränderungen. Sie betreffen sowohl uns Menschen, (besonders Ältere, Kranke und Kinder,) als auch alle Tiere und Pflanzen.
Die Klimaveränderungen wirken sich in vielfältiger Art und Weise auf verschiedenste Bereiche unserer Gesellschaft aus, wie z.B. auf unsere Gebäude, auf unsere Mobilität, auf unsere Wirtschaft und nicht zuletzt auch auf die Gesundheit jedes einzelnen von uns.
In der deutschen Anpassungsstrategie sowie auch im Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring NRWs und in der Anpassungsstrategie des Rheinischen Reviers wurden verschiedene Handlungsfelder auf ihre Betroffenheit und Notwendigkeit der Anpassung hin untersucht. Dazu zählt neben der menschlichen Gesundheit auch die Landwirtschaft, Wald und Forst, der Verkehr aber auch die Industrie oder der Tourismus.
Auch in Eschweiler zeigt sich die Betroffenheit vom Klimawandel mittlerweile offensichtlich, nicht zuletzt durch das Hochwasser von 2021 und die Trockenheit und erhöhten Temperaturen in den letzten Sommern. Insgesamt können wir uns auf heißere und trockenere Sommer und regenreichere Winter mit immer wieder auftretenden Starkregenereignissen vorbereiten. Es ist sehr schwer konkrete, lokale Aussagen über die Betroffenheit von einer Stadt zu machen.
Aktuelle Daten zur Klimawandelbetroffenheit in Eschweiler erhalten Sie auf dem Geoportal der StädteRegion Aachen.
Die Auswirkungen des Klimawandels trifft die Gesellschaft nicht gleichermaßen. Zum einen ist die Betroffenheit aufgrund der lokalen Gegebenheiten unterschiedlich und zum anderen gibt es gesellschaftlich vulnerablere Gruppen als andere. Dazu zählen vor allem kleine Kinder sowie ältere und kranke Menschen. Des Weiteren sind Menschen, die in dicht bebauten Straßen wohnen oder arbeiten stärker der Hitze ausgesetzt als Menschen, die sich an heißen Tagen in den Wald nebenan begeben können.
Was bedeutet Klimaanpassung?
Die grundlegende Fragen zum Themenfeld Klimaanpassung lauten:
- Was können wir jetzt und heute tun, um die Gefährdung und Belastung durch die schon spürbaren und sich noch weiter verschärfenden Veränderungen zu reduzieren?
- Welche Maßnahmen sorgen für mehr Anpassungsfähigkeit (Resilienz), so dass unsere Lebenswelt auch langfristig lebenswert bleibt?
Um die Betroffenheit durch den Klimawandel möglichst zu begrenzen, sollten bereits heute Maßnahmen zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels, kurz Klimaanpassung, ergriffen werden. Die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sind sehr vielfältig und müssen je nach Betroffenheit vor Ort ausgewählt werden. Ziel ist es, die Anpassungsfähigkeit und Verwundbarkeit gegenüber potenziellen Auswirkungen zu verbessern.
Beispiel Hochwasser: Durch mehr Rückhaltebecken, Überflutungsflächen, Kellertüren und Fester die Wasser abhalten können wir die Auswirkungen eines Hochwasser stark begrenzen und sind beim nächsten mal nicht mehr so stark davon betroffen.
Wir sind in unserer derzeitigen Leistungsgesellschaft stark davon geprägt, so lange es geht durchzuhalten und weiter zu machen. Genau dieses Verhalten kann uns beim Thema Klimawandel und Klimaanpassung zum Verhängnis werden.
Hier gilt: Je mehr wir jetzt sofort vorsorgende Maßnahmen ergreifen, desto besser können wir schwere Schäden vermeiden, Kosten sparen und für eine lebenswerte Zukunft nicht nur für unsere Stadt sorgen.
Klimaanpassung schaffen wir nur gemeinsam!
Da sich die Betroffenheit durch das sich ändernde Klima regional sehr unterschiedlich äußert, müssen wir uns mit der Klimaanpassung im Gegensatz zu Klimaschutzmaßnahmen vor allem auf der lokalen Ebene unserer Städte und Gemeinden auseinander setzen und konkrete Maßnahmen umsetzen.
Insbesondere im Bereich der Stadtplanung berücksichtigen Kommunen bereits heute schon viele Belange der Klimaanpassung, so auch in Eschweiler. Durch die Freihaltung von Kaltluftströmen im Bereich der Baugebietsentwicklung soll die Hitzebelastung in den Städten auf einem Minimum gehalten werden. Außerdem wird versucht, die Versiegelung des Bodens zu minimieren und den Anteil von Grün- und Freiflächen zu steigern.
Ein Großteil der für die Anpassung zu ergreifenden Maßnahmen liegt jedoch außerhalb der Gestaltungsmöglichkeiten der kommunalen Verwaltungen. Wir möchten Sie deshalb unterstützen, dass Sie ihr privates Umfeld rechtzeitig an die erwarteten Veränderungen anpassen können. Denn jede*r einzelne von uns kann dazu beitragen die eigene Betroffenheit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und die eigene Resilienz zu stärken.
Wie auch Sie dazu beitragen können, erfahren Sie auf unserer Seite „Tipps und Ideen zur Klimaanpassung“